Einblicke ins Pferd: Der Schädel

Bleiben wir doch vorerst beim Kopf des Pferdes und schauen ihn uns mal etwas genauer an.

Der Schädel ist aus vielen platten Knochen zusammengesetzt, beispielsweise dem Nasenbein, dem Stirnbein, dem Schläfenbein, dem Hinterhauptsbein und einigen mehr. Diese sind durch Nähte miteinander verbunden, die nach und nach verknöchern. Teilweise kann man sie auf dem oben aufgenommenen Schädel noch gut erkennen. Über das Kiefergelenk ist der Unterkiefer (Mandibula) beweglich mit dem Schädel verbunden. Dieses überaus interessante Gelenk schauen wir uns später noch einmal genauer an.

Die auf dem Foto markierten Foramen sind Nervenaustrittslöcher, dort laufen also Nervenbahnen zur Schädelaußenseite. Auch davon werden wir uns einige später nochmal genauer anschauen.

Interessant zu sehen ist hier auch, wie dünn die Spitze des Nasenbeins tatsächlich ist.

 

Und so sieht das Ganze von hinten aus:

Hier kann man sehr gut die beiden Unterkieferäste in ihrer Form und Dicke sehen. Außerdem schauen wir auf die Gelenkflächen des Hinterhauptsbeins (Condylus occipitalis), die zusammen mit dem ersten Halswirbel (Atlas) das erste Kopfgelenk bilden. Dazu aber auch später mehr. Außerdem sehen wir hier auf dem Bild noch das Foramen magnum, das die Schädelhöhle, in der das Gehirn liegt, mit dem Wirbelkanal verbindet, in dem das Rückenmark verläuft.

 

Ist euch auf den letzten Bildern etwas aufgefallen? Hier sieht man es nochmal sehr deutlich:

 

Links sehen wir den Schädel mit dem Oberkiefer und rechts den Unterkiefer. Hier zeigt sich auch nochmal schön die Form des Unterkiefers mit seinen beiden Hälften.

Und es ist nicht mehr zu übersehen: Der Oberkiefer ist deutlich breiter als der Unterkiefer, auch die Zähne des Oberkiefers selbst sind breiter als die des Unterkiefers. Dies weist eindeutig auf eine seitliche Mahlbewegung hin. Ohne eine solche könnte kein gleichmäßiger Abrieb der Zähne stattfinden.

 

Zum Schluss werfen wir noch einmal einen Blick auf die Schläfengrube, die hinter bzw. oberhalb der Augenhöhle (Orbita) liegt. In die Fossa temporalis ragt ein Fortsatz des Unterkiefers (Processus coronoideus) hinein, der einen Ansatzpunkt für die Kaumuskulatur bildet.  Bei alten oder abgemagerten Pferden kann man die Schläfengrube meist sehr deutlich sehen, weil sich das Fettgewebe in diesem Bereich abgebaut hat.

Anders als beim Menschen ist die Schläfengrube beim Pferd übrigens nicht knöchern von der Augenhöhle getrennt.

 

Das war’s für heute zum Pferdeschädel. Nächsten Freitag werfen wir einen genaueren Blick auf das Gebiss und die Zähne!