Einblicke ins Pferd: Die Ohrspeicheldrüse

Nun ist der letzte Einblick ins Pferd ungeplant lange her… vor der ohnehin geplanten Sommerpause im Juli und August hat mir die Gesundheit noch einen Strich durch Rechnug gemacht und ich war im Juni zwei Wochen krank. Als wieder alles in der Reihe war, ging es auch gleich los in den Urlaub. Deswegen jetzt nochmal ein kleiner Anatomie-Gruß zwischendurch, bevor sich die Einblicke ins Pferd ganz offiziell bis Ende August in die Sommerpause verabschieden! 😉

Heute habe ich euch das Bild einer Ohrspeicheldrüse mitgebracht, der Glandula parotis.

Wie der Name schon sagt, wird hier Speichel produziert, bis zu 15l pro Tag. Die Ohrspeicheldrüse liegt oberflächlich in der Ganasche, also in dem Raum zwischen Unterkieferast und dem ersten Halswirbel. Durch den Ausführungsgang wird der Speichel in die Maulhöhle geleitet.

Die Ohrspeicheldrüse ist aber nicht die einzige Speicheldrüse. Es gibt beispielsweise noch eine Untekieferdrüse, eine Unterzungendrüse, Backendrüsen sowie weitere kleine Speicheldrüsen im gesamten Maulhöhlenbereich. Bei einem mittelgrpßen Pferd prodizieren sie zusammen ca. 40l Speichel pro Tag.

In der Praxis begegnet sie uns vor allem dann, wenn sie geschwollen ist. Vermutlich haben die meisten von euch das schon einmal gesehen.

Die Ursache für dieses Phänomen kann darin liegen, dass mehr Speichel produziert als abgeschluckt wird. Dies kann beispielsweise bei andauerndem knabbern an sehr kurzem Gras entstehen. Durch die Kaubewegung wird permanent Speichel produziert, der aber wegen der sehr geringen Menge an Futter nicht in entsprechendem Maße mit der Nahrung abgeschluckt wird.

In jedem Fall muss beim Reiten auf eine Schwellung der Ohrspeicheldrüse Rücksicht genommen werden. Durch die Schwellung veringert sich die Ganaschenfreiheit und der Bereich darf nicht zusätzlich gequetscht werden durch eine zu enge Zügelführung.

 

Im September geht es weiter mit den Einblicken ins Pferd! Bis dahin wünsche ich euch und euren Pferden einen schönen August!